Gut vorbereitet für die nächste Hitzewelle? 

24.10.2023 | Gut vorbereitet für die nächste Hitzewelle?  – Betriebsräte der sächsischen Automobil- und Zuliefererbetriebe diskutierten über Lösungsansätze bei zunehmender Hitzebelastung am Arbeitsplatz. Auch wenn die Temperaturen gerade eher herbstlich winterlich werden, stand am  24. Oktober das Thema Hitzebelastung am Arbeitsplatz auf der Tagesordnung des sächsischen Betriebsräte Netzwerkes Automobil- und Zuliefererindustrie Sachsen. Aber, der nächste heiße Sommer kommt bestimmt und darauf müssen Betriebe und Betriebsräte vorbereitet sein. Der erste Erfahrungsaustausch dazu ergab, dass in fast jedem Betrieb die zunehmende Hitze in den vergangenen Sommern zur Mehrbelastung der Beschäftigten führte und warf dabei verschiedene Fragen auf.

  • Was ist zu tun, wenn die 26 Grad-Grenze am Arbeitsplatz überschritten wird ?
  • Welche Aufgaben und Pflichten hat der Arbeitgeber im Hinblick auf Hitzebelastung am Arbeitsplatz  ?
  • Welche Maßnahmen sind zu ergreifen, damit die Temperaturen erträglich bleiben?
  • Wie bereiten wir uns auf den nächsten Sommer vor und welche Mitbestimmungsrechte hat der Betriebsrat bei der Forderung und Umsetzung von Hitze-Maßnahmen?

Sebastian Dohm vom Institut für Arbeitsschutz (IFA) der DGUV klärte dazu aus wissenschaftlich-technischer Perspektive sehr anschaulich darüber auf, welche Auswirkungen starker Hitzeeinfluss insbesondere auf körperlich schwer arbeitende Menschen hat und mit welchen Verfahren festgestellt wird, ob ein Hitzearbeitsplatz oder zu starke Hitzebelastung am Arbeitsplatz vorliegt. Um im Sinne Guter Arbeit gesundheitliche Beeinträchtigungen der Beschäftigten möglichst zu vermeiden, waren für die Betriebsräte dabei die technischen, organisatorischen und personenbezogenen Schutzmaßnahmen, die sich aus der jeweiligen Bewertung ergeben, besonders wichtig.

Sebastian Dohm betonte abschließend, dass wir uns in Zukunft nicht nur mit den Auswirkungen immer höherer Temperaturen im Sommer auseinandersetzen müssen, sondern auch die länger anhaltenden Hitzeperioden, während derer sich Bürogebäude und Fabrikhallen nicht mehr auskühlen lassen, den Arbeitsalltag im Sommer stark beeinflussen werden.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt informierte die Betriebsräte Bildung Sachsen zum Volksantrag „5 Tage Bildungzeit“ in Sachsen. Gemeinsam diskutiert wurde über die Notwendigkeit zusätzlicher Bildungszeit und die Frage, wie die Idee des „Bildungsurlaubs“ aktiver aus den Betrieben heraus unterstützt werden könne.

Das nächste Netzwerktreffen findet am 5. Dezember 2023 im Industriemuseum in Chemnitz statt. Dabei wird die Perspektive der Beschäftigten auf die aktuellen Herausforderugen der Transformation im Mittelpunkt stehen.

Ansprechpartnerin für weitere Informationen ist Sissy Morgenroth von Fischer | Bildung und Beratung – sissy.morgenroth@f-bib.de.

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Gefördert durch:

Eine Veranstaltung im Rahmen des Projektes „BR aktiv – Betriebsräte Netzwerke Sachsen“.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und kofinanziert aus Mitteln der Stiftung Neue Länder der Otto-Brenner-Stiftung.