Maschinenbaukonferenz Sachsen

20.01.2023 | „Mit Innovation, Bildung und einer starken Mitbestimmungskultur zur erfolgreichen Fachkräftesicherung !“

Die in allen Unternehmen drängenden Aufgaben der Gewinnung, Bindung und Entwicklung von Fach- und Arbeitskräften können nur unter Bedingungen „Guter Arbeit“ und mit einer starken Mitbestimmungskultur gelingen. Das war konsens der Teilnehmenden der „Maschinenbaukonferenz Sachsen“, die am 18. Januar in Chemnitz statt fand.

Veranstaltet wurde die Konferenz von der IMU-Institut Berlin GmbH in Koopertion mit der sächsischen IG Metall Geschäftsstelle Chemnitz im Rahmen der Initiative #BR-aktiv der Betriebräte Bildung Sachsen. Auf der  Konferenz wurden die Herausforderungen der Branche im Dialog zwischen Interessenvertretungen des sächsischen Maschinenbaus, Vertreter:innen der IG Metall, regionaler Institutionen sowie der Landespolitik diskutiert.

Sachsen ist die „Wiege“ des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland. Die Stärken des sächsischen Maschinenbaus beruhen auf Innovationskraft, Vernetzung und der qualifizierten Facharbeit der Beschäftigten. Struktur- und betriebspolitische Veränderungen, digitaler und demografischer Wandel, die durch Energie- und Verkehrswende angestrebte Dekarbonisierung und die Auswirkungen von Pandemie und Krieg stellen Unternehmen, Beschäftigte und betriebliche Interessenvertretungen vor immer neue Anforderungen. Im gemiensamen Dialog wurden innovative Produkte und Prozesse als ebenso relevante Erfolgsfaktoren wie neue Qualifikationen und Kompetenzen herausgearbeitet. Zentrale Forderung der Konferenzteilnehmenden hier: Die Transformation des Maschinenbaus als „Ausrüster der Industrie“ mit seinen mehr als 38.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Freistaat Sachsen ist notwendig, muss aber genauso wie betriebliche Veränderungsprozesse fair gestaltet werden.

Wolfgang Lemb, Vorstandsmitglied der IG Metall, unterstrich in seinem im Impulsvortrag, dass der Maschinenbau eine Schlüsselindustrie für die sozial-ökologische Transformation ist. Das Gelingen dieser Transformation, entscheidet sich in der Region und in den Betrieben und kann demnach nur gemeinsam mit den Beschäftigten erreicht werden.

Martin Dulig, sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, hob nochmals hervor, dass die Lösung der aktuellen Fachkräftesituation, nur in der Branche selbst liegen kann. Unternehmen müssen innovativ sein und ihre Belegschaften fördern und entwickeln. Dafür tragen die Unternehmen Verantwortung, Politik und Verwaltung sorgen für die Rahmenbedingungen.

Neben diesen struktur- und industriepolitischen Botschaften wurden auch Gestaltungsbeispiele auf der Konferenz vorgestellt: In einer Podiumsdiskussion stellten die Betriebsratsvorsitzenden Heiko Hässler von der Chemnitzer Siemens Tochter, Daniel Pfeifer von Koenig & Bauer aus Radebeul und Marcus Bochmann von Thyssen Krupp Chemnitz gemeinsam u.a. fest, dass ein Weg zur erfolgreichen Fachkräftegewinnung die Stärkung der dualen Ausbildung im Maschinenbau sein kann.

Konkrete Kooperations- und Unterstützungsangebote zur Fachkräftesicherung und zur regionalen Vernetzung wurden von der Bundesagentur für Arbeit und der Initiative Transformation Automobilregion Südwestsachsen ITAS unterbreitet.

Es gilt, so das klare Commitment der Teilnehmer:innen des Branchendialogs, den großen Herausforderungen gemeinsam und vernetzt zu begegnen. Gelingt es die Zukunft aktiv zu gestalten, können Standorte und Beschäftigung gesichert und die mit der Transformation für den sächsischen Maschinenbau verbundenen Chancen im Sinne aller genutzt werden.

In Zusammenarbeit mit:

Gefördert durch:

Eine Veranstaltung im Rahmen des Projektes „BR aktiv – Betriebsräte Netzwerke Sachsen“.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und kofinanziert aus Mitteln der Stiftung Neue Länder der Otto-Brenner-Stiftung.